Coronakrise warf Schatten voraus
Jahreshauptversammlung der Konditoren-Innung Rheinland-Pfalz im Winninger Hotel Moselblick
Die Jahreshauptversammlung der Konditoren-Innung Rheinland-Pfalz im Winninger Hotel Moselblick wird eine der letzten Versammlungen vor der Coronakrise gewesen sein. Zwar stand das Thema möglicher Schließungen von Cafés bereits im Raum. Doch noch schien die Gefahr nicht wirklich greifbar zu sein. Die Situation ist gänzlich neu und es gilt, erste Erfahrungswerte zu sammeln. Dementsprechend nahm das Thema Corona zwar bereits Raum ein, Beunruhigung war deutlich spürbar, doch gab es auch Platz für weitere Diskussionspunkte.
Mit einer Expertin rund um Internetpräsentation und Onlineshops, einer Fachkraft für Betriebsberatung und vielen Tipps seitens der Kreishandwerkerschaft wurden lösungsorientierte Denkanstöße zur Vereinfachung des Berufsalltags geboten.
Wie gewohnt engagiert fiel der Austausch der Innungsmitglieder rund um Obermeister Erwin Schmidt aus. Geschäftsführer Alexander Zeitler von der Kreishandwerkerschaft Mittelrhein sagte im Namen des KHS-Teams größtmögliche Unterstützung in puncto Covid-19 zu. Mit Hochdruck werde daran gearbeitet, den Handwerksunternehmen neueste Infos und Vorschläge zum weiteren Vorgehen zu unterbreiten.
Die Coronakrise und die mit ihr zwangsläufig einhergehende verstärkte Nutzung der digitalen Medien wird Folgen haben. Vielleicht auch Türen öffnen auf bisher unbekanntem Terrain. Stichwort Online-Shop. Mit Martina Sprenger-Lottermann war eine Referentin geladen, die kompetent rund um die Präsenz in den sozialen Medien zu berichten wusste. Auf welcher Plattform ist meine Kundschaft unterwegs, wie kann ich auf mein Unternehmen aufmerksam machen und wo sind die Abmahnfallen? Hier wusste die Expertin Rat. Und auch: Wie kann ich meine Produkte online verkaufen? Gerade jetzt eine Überlegung wert, aber auch in Zeiten ohne weltweite Virusbekämpfung.
Denn für viele Konditoren gilt: In den ersten drei Monaten eines Jahres fehlt es häufig an Kundschaft. Aufgrund des Fachkräftemangels steigen die Personalkosten. Entlassungen sind keine gute Wahl angesichts der Schwierigkeiten, bei Bedarf wieder jemanden zu finden. Was also tun? Für den Betriebsinhaber ist das Tagesgeschäft anstrengend genug. Oft fehlt die Zeit, das Zahlenwerk des eigenen Unternehmens zu analysieren und über den Vergleich mit den vergangenen Jahren oder anderen Betrieben die Stellschrauben zu finden, an denen zu drehen sich lohnen würde. Hier kann eine Unternehmensberatung durch Externe hilfreich sein. Diesem Thema widmete sich Daniela Becker- Keip aus dem Beraterteam der Handwerkskammer Koblenz. Die Beratungen der HwK sind kostenlos.
Dass die Mitarbeiterbindung nicht immer über Lohnerhöhungen gehen muss machte Geschäftsführer Alexander Zeitler zum Thema. Er stellte kreative Initiativen vor wie das JobRad, das ähnlich funktioniert wie das Dienstwagenleasing. Eine pfiffige Idee: die Mitarbeiter erhalten als Gehaltsextra ein Fahrrad oder ein E-Bike. Auch die Möglichkeit, seinem Team VRM-JobTickets 2020 zu offerieren, stellte Alexander Zeitler in den Raum. Es ermöglicht Mitarbeitern, für 66 Euro im Monat verbundweit zu fahren. Problem: Es müssen zehn Tickets abgenommen werden. Hier könnte die Kreishandwerkerschaft bei Interesse aushelfen, die Tickets erwerben und an Betriebsinhaber weiterleiten.
Des Weiteren informierte der Geschäftsführer über die neue Mindestausbildungsvergütung. Hier zeigten sich die Konditoren großzügig und einigten sich auf Vergütungen, die höher liegen.
Weitere Infos zur Konditoren-Innung Rheinland-Pfalz sind zu finden unter www.konditoren-rlp.de.
Foto u. Text Dinah Schmidt